Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Lion And The Wolf: The Cardiac Hotel (Review)

Artist:

The Lion And The Wolf

The Lion And The Wolf: The Cardiac Hotel
Album:

The Cardiac Hotel

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Folk-Schönheiten, meist mehr Gospel als Pop

Label: Grand Hotel Van Cleef / Indigo
Spieldauer: 38:04
Erschienen: 07.10.2016
Website: [Link]

Wenn ein Musiker liebevoll seinen Fans den Begriff „Sad Club“ (Club der Traurigen) verleiht, dann ist wohl von vornherein klar, welche Musik sie lieben und dass sie genau die auch von ihrem heiß geliebten TOM GEORGE alias THE LION AND THE WOLF präsentiert bekommen.

Auf seinem zweiten Album lädt uns der melancholische Brite in sein „The Cardiac Hotel“ ein, in dem uns neben klassischem Rockinstrumentarium auch Bläser und Streicher erwarten. Und es gibt ein Zimmer darin mit direkter Zugangstür zu seinem Debüt-Album „Symptoms“, in dem er Songs vom Verfall, Tod und Krankheiten und alle Gefahren, die um uns herum lauern, in traurigen Folk-Pop-Epen vertonte. Genau hier setzt „The Cardiac Hotel“ thematisch und musikalisch wiederum an, aber verleiht dem Sound noch mehr Tiefe, dadurch, dass er, im Gegensatz zu seinem Debüt, welches er komplett im Alleingang einspielte, mit mehreren Musikern zusammenarbeitet und seine unglaublich intime Platte breiter instrumentiert, wodurch von ihr eine noch intensivere, manchmal gar bedrückendere Stimmung ausgeht.

Von Anfang bis Ende zeichnet „The Cardiac Hotel“ eine ruhig-getragene, aber keinesfalls in langweilige Wiederholungen verfallende Stimmung aus, die besonders auch von Georges Gesang, der oftmals als Kopfstimme daherkommt, geprägt wird. Einer der schönsten Musik-Momente erwartet uns diesbezüglich auf „Bar Stools“, wenn seine Stimme ansatzlos von einem Trompeten-Solo übernommen wird. Das pure Gänsehaut-Gefühl, das einen wieder und wieder beim Hören der insgesamt elf gefühlvollen Folk-Songs, die mit „Find The Time“ enden, einholt. Und was auch immer er in seinen Songs behauptet, der Himmel steht diesen Klängen garantiert weit offen, auch wenn sich „Heaven Forbid“ eher mit der anderen Seite der Musik-Medaille beschäftigt.

Geprägt wurde das zweite THE LION AND THE WOLF-Album besonders auch durch die schwere Krankheit des Musiker-Vaters, bei der er dem Tod nur knapp entfliehen konnte und worüber speziell der sehr traurige Song „My Father‘s Eyes“ erzählt. Genau während Tom George um seinen Vater bangte, entstanden auch die meisten Songs seines Albums, die er in seiner Heimat, The Isle Of Wight, eine kleine Insel vor der Südküste Englands, aufnahm. Bei den Aufnahmen verzichtete er komplett auf digital übertriebene Bearbeitungen, sodass die Stücke größtenteils „live“ im Studio von ihm und seiner Band eingespielt wurden. Eine hervorragende Alternative zu all dem digitalen Musik-Müll, mit dem wir Tag für Tag überschüttet werden und nicht mehr wissen, wie viel davon denn Mensch und wie viel Maschine ist.

Eins jedenfalls ist klar: Nach diesem Album wird sich der „Sad Club“ im „The Cardiac Hotel“ von THE LION AND THE WOLF riesig vergrößern, bei all den traurigen, nachdenklichen, aber trotzdem optimistischen Zeitgenossen, die uns umgeben, und nach einer Stimme für ihre Stimmung suchen. Mit TOM GEORGE, dem einsamen Wolf, der als Musiker ein wahrer Löwe ist, haben sie diese gefunden!

FAZIT: „THE LION AND THE WOLF ist ein Leisetreter. Seine Songs sind kleine Folk-Schönheiten, oft mit Kopfstimme gesungen, meist mehr Gospel als Pop, und nie auf der verzweifelten Jagd nach dem massentauglichen Arme-in-die-Luft-werf-Refrain“, so steht‘s im Promo-Beiblatt. Und genau so stimmt‘s!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2695x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Don‘t Fail Me Now
  • Heaven Forbid
  • My Father‘s Eyes
  • The Hospital Floor
  • Walk on The Moon
  • The Pinching Point
  • Bar Stools
  • December
  • Past The Point Of Fair
  • Witness
  • Find The Time

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!